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Erstellt von T. Gentsch | Feature

10 No-Go´s im Skateboarding


Die ungeschriebenen Gesetze im Skateboarding

Fährst du Skateboard, kannst du auf und mit deinem Board machen was du willst. Du bist einzig und alleine dir selbst gegenüber verantwortlich, musst dich keinem Trainer unterwerfen oder eine extra Sportstätte aufsuchen um deiner Passion nachzugehen. So war es jedenfalls, als ich mit dem Skaten begonnen habe, im Sommer 1989. 

Grundsätzlich hat sich das bis heute auch nicht geändert. Dennoch gibt es auch im Skateboarding Regeln, ungeschriebene Regeln, die zu Teil so hoch gewertet werden, dass sie „karriereentscheidend“ sein können; zumindest wenn man das Leben eines Pro- oder gesponsorten Skaters anstrebt. Das verwundert im ersten Moment. Gerade Skateboarder sind doch die mitunter tolerantesten Menschen, die man sich vorstellen kann, so die breite Meinung. Es gab und gibt im Skateboarding jedoch ein paar Dinge, die (scheinbar) einfach nicht funktionieren – jedenfalls nicht, wenn du ein ernstzunehmender Partizipant der Szene sein willst.

#1: Mongo Pushen

Ende der Achtziger war im Skateboarding noch so ziemlich alles „erlaubt“. Schaut man sich Contest Videos aus dieser Zeit an, beispielsweise „Savannah Slamma“, muss man beim Betrachten so mancher Runs unweigerlich schmunzeln. Das Trickniveau der damaligen (Street-) Pros war, aus heutiger Sicht, gelinde gesagt „überschaubar“, vielleicht mal abgesehen von Natas und Mark Gonzales. Es gab zudem einen Fahrer, der stets aus der Masse herausstach. Sein Name: Bill Danforth! Der glatzköpfige Alva Pro war unseres Wissens der erste Skater, der es mit dieser Art zu pushen in die professionellen Ränge schaffte. Neben der Bezeichnung „Mongo“ gibt es daher auch den Begriff „pushing Dan“ für diese Art des Anschiebens. Weitere, eher selten auftauchende Termini, wären „stupid footed“, „piss pedaler“ oder „rear wheel drive“. Style und Ästhetik hat im Skateboarding eben schon immer eine große Rolle gespielt und seien wir mal ehrlich – Mongo pushen kann NIE gut aussehen. Von daher: Gar nicht erst damit anfangen!

Fun facts:

-fährt man switch, ist Mongo pushen alles andere als verwerflich; selbst Leute wie Eric Koston oder Gino Iannucci machen das und es sieht seltsamer Weise dann auch alles andere als unstylish aus.

-einige deiner Lieblingspros haben in ihren Anfangsjahren auch mal mit dem vorderen Fuss angeschoben. Videobeweise hierzu gibt es unter anderem von Jason Dill oder Tom Penny. Und achtet man bei Andrew Reynolds darauf, wie er, wenn er mit Board in der Hand Anlauf nimmt, sein Brett hält, wird man feststellen, dass es die hintere Hand ist – ein klarer Indikator für ein früheres Mongo-pushen

-Samuel Beyer hat als Skatetrainer im Sudan allen Kids der Skateschule vom ersten Push an klargemacht, dass mit dem hinteren Fuß angeschoben wird – Punkt! Das Ergebnis ist, dass es in der Hauptstadt Khartoum nicht nur keinen Mongo Pusher gibt, sondern auch switch dort alle mit dem hinteren Fuß anschieben.

#2: Einen anderen Skater "one-uppen"

Stell dir vor, du bist an deinem Local Spot und probierst schon den ganzen Tag einen neuen Trick. Fs Flips im Flat kannst du schon verdammt sicher, aber du möchtest den Trick endlich mal in einer ordnetlichen Transition schaffen. Doch auch nach mehreren Stunden will sich das Board einfach nicht sauber unter dir flippen. Plötzlich schnappt sich „Johnny Skaterboy“, der dir bei deinen Versuchen nebenbei auch zugesehen hat, sein Board, und macht den Trick vor deinen Augen beim ersten Versuch. Im Skateboarding kann es wohl kaum einen größeren Mittelfinger für einen Gleichgesinnten geben. Da Skaten bekanntlich kein Wettkampf (vor allem nicht unter Freunden) ist, würde schließlich nichts dagegensprechen, dem Übenden ein paar sinnvolle Tips zu geben. Jemandem aber auf eine solche Weise zu zeigen, wie viel besser man doch selber ist, ist ein reines Arschloch-Verhalten und gehört sich weder im Skateboarding, noch im „richtigen“ Leben.

#3: Benihanas

Es gibt so einige Tricks im Skateboarding, die verpönt sind. Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er schön findet und was ihm Spass macht, darf aber dann für so manchen Move auch nicht auf Anerkennung hoffen. Beispiele hierfür sind Dolphin oder Forward FlipsFrontfoot Impossibles oder „Willy Grinds“. Die Gründe hierfür sind divers. Vereinfacht darf man es sich aber vielleicht so vorstellen: Kann man einen Trick weder anständig catchen, noch sauber mit einem Grind/Slide Trick kombinieren, wird es unschön. Es gibt allerdings einen Trick, der in seiner negativen „Berühmtheit“ kaum zu überbieten ist: Der Benihana! Und um es direkt vorweg zu nehmen: Was wir als Benihana bezeichnen, ist eigentlich gar keiner. Erfunden von Lester Kasai (siehe "Loveletters" ab Minute 9:00) ist ein Benihana (benannt nach der asiatischen Restaurantkette) ein fakie Thruster in der Rampe, bei dem der Fuß das Coping nicht berühret (ein fakie Thruster ist ein fakie Footplant Tailgrab, bei dem man sich mit dem Fuss vom Coping abstößt). Christian Hosoi begann irgendwann, den Trick als Fs Variante zu fliegen (was bei ihm auch verdammt gut aussah); DER nannte sich dann allerdings Benibonga! Den ersten uns bekannten „Benihana“ (von nun an nur in Anführungszeichen) auf der Straße machte John Cardiel an den großen 3ern am EMB in seinem Dogtown Part von 1991. Kurze Zeit später wurde der Trick zum „Circus-Trick“, als Leute wie Josh Kasper ihn bei Street Lines über aufgestellte Jump Ramps poppten. Heutzutage ist es der typische „aus der Quarter auf die Platform“ Trick, gerne performt vom „Local-Hero“ des Parks. Wie Clyde Singleton schon vor 10 Jahren in einem Transworld Artikel schreib: „Wie kann man überhaupt auf die Idee kommen, während man in der Luft ist seinen Schwanz anzufassen und den Fuß wegzustrecken“!?!

Fun facts:

Jamie Thomas macht in seinem „Welcome to hell“ Part einen Benihana – laut allgemeinem Konsens der einzig Akzeptable, der jemals in einem ernstzunehmenden Video-Part untergebracht war

- Auf Contests kann es (zumindest in Deutschland) vorkommen, dass ein Benihana im Run indirekt zu Punktabzug führt, da Style eben auch mit in die Wertung einfließt und der Trick und das Wort Style einfach nicht zusammenpassen

-"verpönte Tricks" ändern sich über die Jahre. Vor einigen Jahren hätten an dieser Stelle vielleicht noch Varial Flips, Late Shove-Its und Pressure Flips gestanden, allesamt Tricks, die heute wieder angesagt und respektiert sind!

#4: Sich mit Tricks profilieren, die man gar nicht gemacht hat

Dieser Punkt ist heutzutage eigentlich überholt. Dank der ständigen Verfügbarkeit von Aufnahmegeräten, und sei es nur ein Telefon, geschieht kaum ein Trick mehr auf diesem Planeten ohne für die Nachwelt festgehalten zu werden. Es gab jedoch auch mal Zeiten, wo die erste Informationsquelle Erzählungen waren und so mancher Skater Gegenstand von zum Teil aberwitzigen Behauptungen war. Ein kürzlich erst erschienenes Beispiel findet sich in der Epicly Latered Folge mit Heath Kirchart. Er war der Erste, der das berühmte El Toro Rail geskatet ist, berichtet aber von Jerry Fowler, (der zu seiner Zeit als Pro ein reiner Curb-Skater war) der ihm erzählt hätte, dort schon in einen Noseslide gesprungen zu sein, ohne Kamera. Eine, zumindest wie Heath findet, glatte Lüge, wäre es doch der heftigste Trick Jerry´s Karriere gewesen - den er, auch damals, ganz sicher nicht ohne Kamera probiert hätte. Gleiches gilt für Ryan Sheckler, der in einem Interview mit Jake Phelps vor einigen Jahren die Frage, ob er El Toro mit einem Bs Flip bezwungen hätte, mit einem eindeutigen "JA" beantwortete. Das Interview ist zudem weitaus älter als die Footy seiner Versuche (im Rahmen der Dreharbeiten für das Plan B "True" Video) und lässt vermuten, dass Ryan den Trick damals geplant hatte und sich einfach sicher war ihn dann auch zu stehen. Das ist leider bis heute nicht passiert und es steht in den Sternen, ob Sheckler sich überhaupt nochmal mit dem berühmten 20iger Set anlegen mag. Man darf gespannt sein...!

#5: Blank Decks

Vor etwa 10 Jahren gab einen Trend, der für die Skate-Industrie wie wir sie kennen an einem gewissen Punkt geradezu bedrohlich wurde. Bedrohlich, weil diese nun mal davon lebt, Boards zu verkaufen und Pros zu bezahlen. Die Rede ist von Blank Boards. Wann und wo solche Boards überhaupt zum ersten Mal aufgetaucht sind, ist schwer zu sagen; es müsste aber um die Jahrtausendwende, vielleicht ein wenig später, gewesen sein. Wie der Name schon sagt, haben Blank Decks keine Grafik auf der Unterseite und die einzig involvierte Firma ist ein Woodshop, höchstwahrscheinlich aus China. Das Bretter aus einem solchen Hause weitaus preisgünstiger als ein Pro-Deck von z. B. Real Skateboards ist, liegt auf der Hand. Es gibt kein Team, keine Ad´s in Magazinen, keine Touren oder Videos. Blankboards sind unterm Strich, so banal es im ersten Moment klingt, die einzigen Boards, mit denen der Hersteller wirklich Geld verdienen kann – und der ist in dem Falle jemand, der definitiv NICHTS mit Skaten zu tun hat. Für eine Gewinnmaximierung wird bei einem solchen Produzenten allerdings nicht nur auf eine Grafik, sondern auch auf Qualität verzichtet. Das notorisch pleite Skatekid interessiert das vielleicht im ersten Moment eher weniger. Es sieht (erstmal) nur ein Deck, was nur halb so viel wie ein Pro-Deck kostet und „Graphics waren eh schon immer überbewertet“. Darüber, welchen Rattenschwanz ein solcher Kauf mit sich zieht, machen (oder machten) sich die Wenigsten Gedanken. Zum Glück hat sich das Thema in den letzten Jahren mehr oder weniger von selbst erledigt, da viele Firmen mittlerweile auch „Price-Point Boards“ anbieten. Die halten dann auch länger als eine Woche und man supportet Skateboarding an der richtigen Stelle. 

#6: Mit Kopfhörern skaten

Musik gehört zum Skaten einfach dazu. Zwar sind Grindgeräusche auf einem Poolcoping oder Marmorcurb der mitunter geilste Sound überhaupt, können jedoch mit anständiger musikalischer Untermalung NOCH attraktiver werden. Da man aber nicht wie Chad Muska ständig eine fette Boom-Box dabei hat und wir außerdem 2017 haben, hat heutzutage jeder Skater „seine“ Musik am Mann, sofern er denn sein I-Phone mit Songs gefüttert hat. Da Kopfhörer eh mitgeliefert werden, kann man so also stets seinen Lieblingssong in Dauerschleife hören. Das ist zwar schön und gut für den Skater selber, kann aber bei einer Session oder auch ganz besonders bei einem „Game of Skate“ (die Anderen) unfassbar nerven. Das resultierende Bild kennt bestimmt jeder: Den fragenden Blick des Skaters, das Herausziehen des Stöpsels und das folgende „Hääää?“ – all das ist einfach ein Sessionkiller. Skateboarding ist zwar grundsätzlich ein Individualsport, aber machen wir uns nichts vor: Es gibt einfach nichts Geileres, als eine Session mit den besten Homies – man sollte nur in der Lage sein, die dann auch zu hören. Zum Glück verläuft die technische Entwicklung heutzutage so rasant, dass es mittlerweile sehr leistungsstarke Bluetooth Lautsprecher gibt. So haben auch deine Homies etwas von deiner Mukke und obendrei kannst du sie sogar verstehen, wenn sie dir etwas zurufen!

#7: Sei kein Arschloch

Knallhart gesagt: Arschloch sein hat einen im Leben noch nie geholfen. Wobei, das trifft sicher nicht auf alle Situationen zu, aber grundsätzlich bringt einen Freundlichkeit einfach weiter. Das gilt natürlich auch für Skateboarding. Befindet man sich an einem Spot und wird von Anwohnern/Passanten angesprochen dort nicht zu skaten, bringt einen Unhöflichkeit und forsches Auftreten nur selten weiter. Tritt man seinem Gegenüber allerdings mit Freundlichkeit entgegen, kann es durchaus sein, dass einem der Security noch einen weiteren Versuch gibt oder die Oma auf einmal merkt, dass man „mit den Jungs ja sogar anständig reden kann“. Einen Security anzubrüllen bringt einen definitiv auch nicht weiter sondern führt eher zu einer Eskalation der Situation. Auseinandersetzungen dieser Art können zudem dazu führen, dass der Spot beim nächsten Besuch vielleicht sogar geskatestoppt und somit für immer Geschichte ist. Smarter ist also, vielleicht sogar übertrieben höflich zu agieren, da man so dem Gegenüber auf jeden Fall eine gehörige Portion Wind aus den Segeln nimmt. Doch nicht nur bei „Busts“ zählt dieser Punkt. Am Skatespot ausrasten und sein Board rumwerfen, es vielleicht sogar durchzutreten, kann manchmal, gerade auch für die anderen Anwesenden, sehr peinlich sein. Solche Aktionen können ein sehr unschönes Bild von Skatern vermitteln, was wir natürlich vermeiden wollen. Über Dinge wie andere Skater oder Shops zu beklauen und in Hallen einzubrechen braucht man gar nicht erst reden und weder an seinem Local- noch an einem fremden Spot sollte man nach der Session einen Haufen Müll hinterlassen. Eigentlich alles ganz einfach...

#8: Nur ein Board zu besitzen, macht dich noch lange nicht zum Skater

„Wer besitzt denn bitteschön ein Board, aber skatet nicht“ mögen sich Leute bei diesem Punkt vielleicht fragen - durchaus berechtigt, schließlich würde ein Vollblutskater wahrscheinlich kaum auf die Idee kommen, sich eine American Football Ausrüstung zuzulegen. Da Skateboarding jedoch kein reiner Sport, sondern auch ein Lifestyle mit seinen „eigenen Stars“ ist, verschwimmen manchmal die Grenzen zwischen dem puren Partizipieren und einer Affinität zu diversen Produkten aus diesem Bereich. Bam Margera erzählt in seinem kürzlich erschienen Interview bei „The Nine Club“, dass er zu Hochzeiten bis zu 40.000 Decks im Monat verkauft hat! Wie viele Bretter davon allerdings wirklich gefahren wurden, bleibt fraglich. 80% werden wohl eher an den Kinderzimmerwänden pubertierender Mädels gehangen haben, die höchstwahrscheinlich noch nie im Leben ein Fuß auf ein Set-Up gestellt haben. Sie würden sich wahrscheinlich selbst auch nie als Skater bezeichnen, sind aber für hautverantwortlich für aberwitzige Boardsales. Als Ende der Neunziger das Videospiel „Tony Hawk Pro Skater“ auf den Markt kam (und zu einem der bestverkauften Spiele aller Zeiten wurde), schnellten in kürzester Zeit die (Komplett-) Boardsales in nie dagewesene Höhen. Das lag vor allem daran, dass viele Kids auf das Spiel derartig abgefahren sind, dass sie die Tricks auch „in echt“ machen wollten. Die Meisten mussten jedoch schnell feststellen, dass es weitaus schwieriger ist, einen Kickflip mit den Füßen als mit dem Daumen am Contoller zu machen. Eine Couch ist bequemer als rauer Beton und ausserdem ist man beim „echten Skaten“ Wind und Wetter ausgesetzt. Also blieb das Board schnell in der Ecke stehen und als das erste Counter Strike erschien, war das Interesse an Skateboarding auch schnell wieder verflogen. Was bleibt ist ein verstaubtes World Industries Wet Willy Board im Keller, was doch „beweist, dass man auch mal Skater war“ - oder vielleicht auch nicht…?!

#9: Snaken

Wir alle werden älter und mit dem Alter auch fragiler. Ich kenne nur wenige Skater jenseits der 35, die noch täglich 10ner Stufen springen. Dem Körper geschuldet, wird man früher oder später die Liebe zum Mini-Ramp Skaten für sich entdecken. Wobei, jeder ist schonmal Mini-Ramp gefahren und den meisten Skatern wird dies auch schon in jungem Alter Spaß bereiten. Aber dennoch, ab 35 wird es häufiger vorkommen, dass du dich mit ein paar guten Freunden zu einer relaxten Session nach Feierabend triffst, ihr eine Session fahrt, bei der sich eine „Fahr-Reihenfolge“ auf natürliche Art ergibt. Und dann kommt ER! Meist alleine oder zu maximal zu zweit, höchstwahrscheinlich eng zusammengeschnürte Schuhe von Fallen aus dem letzten Jahrzehnt tragend und stinkende Kneepads über der langen Hose gezogen. Er nickt allen kurz zu, erklimmt die Platform und… droppt bei der nächsten Gelegenheit rein. Es folgt eine lange Line mit vielen Axle-Stalls, er beendet selbige mit einem Kneeslide, klettert die Rampe wieder hoch… und droppt bei der nächsten Gelegenheit wieder rein. Aus einer relaxten Session mit Freunde ist soeben eine Snake-Session geworden. Das ist sehr unschön. Manchmal hilft eine Ansage an die betreffende Person, die sich dann höchstwahrscheinlich völlig verwundert entschuldigt und ein wenig kürzer tritt – aber dennoch die Session versaut hat. Interessanter Weise findet ein Snaken, beispielsweise bei einer Curbsession im Streetskaten weitaus seltener bis überhaupt gar nicht statt. Da lässt man eher dem Anderen den Vortritt.

Fun facts:

-Bei einem (Miniramp) Contest oder zum Beispiel einer von Vans oder Volcom organisierten Session mit Party, Bier und Musik wird NUR gesnaked, was in einem solchen Fall aber auch nicht schlimm ist. Es ist allen Fahrern auf der Platform bewusst und heizt die Session sogar noch an.

-Während der Neuziger gab es in Deutschland einige große und die Szene dominierende Crews. Eine davon war „Die Macht“ aus dem Ruhrpott, zu denen Mussa und Fadi Najras, Mehmet Aydin, Flo Marfaing und noch einige Andere gehörten. Diesen Jungs fuhr man damals imr Practise bei einem (Street) Contest besser nicht in den Weg. Bestes Beispiel ist hierfür ist Mussa, der bei einem Contest im Dortmunder Keuninghaus kurzerhand das Deck eines Typen (der ihn gesnaked hatte) durchgetreten hat!

#10: Trainieren

Trainieren assoziiert man unweigerlich mit Leistungssport; ein Wort, was so gar nicht zu Skateboarding passt. Skateboarding sollte grundsätzlich erstmal Spaß bereiten, Traineren bedeutet laut dem Duden „sich durch systematisches Einüben auf einen Wettkampf vorbereiten“. Diese Beschreibung klingt nicht gerade nach Spaß und der bleibt auch sofort auf der Strecke, wenn du mit einer „Trainingsabsicht“ in eine Curbsession platzt. Im Skateboarding ging es nie darum „der Beste“ zu sein, denn den wird es schlichtweg nie geben. Alleine Style ist nur schwer messbar und wer Tricks einfach nur „schlachtet“ wird schwer Anerkennung mit seinem Skateboarding finden. Doch halt, es gibt ja noch Olympia und die beinhaltet „Sportler-Kader“ sowie Trainer. In den Ohren eines Skaters klingt das Wort alleine schon wieder schrecklich. Haben wir nicht alle irgendwann einen Fussballverein oder ähnliches verlassen, eben weil ein Trainer meinte, dich fürs zu spät kommen 10 Runden um den Platz laufen zu lassen?! Bei mir war es zumindest so. Und wenn ich höre, dass bei den deutschen „Olympiadamen“ im Skateboarding eine „Trainerin“ sitzt, die selbst nicht mal skatet, wird eins umso deutlicher: Wenn Skateboarding etwas nicht braucht, dann sind es Trainer und trainierende Skater!

Fun fact:

-Street League Stars wie Nyjah HustonP-Rod und einige weitere Pros haben kleine Skateparks im Garten, in denen sie durchaus (für Wettbewerbe) trainieren. Nyjah Huston wird im neuen Thrasher mit folgendem Satz zitiert: "I wish there would be more contests in skating. I would be down to skate one every week if i could". Er macht also auch keinen Hehl daraus, dass er ein wettbewerbsorientierter Skater ist.  Und auch wenn er auf der Straße unfassbare Rail zerstört und auf Instagram Clips raushaut, die Andere für einen Part safen würden, ist er nicht gerade der "beliebteste" Pro bei den Kids. "Besser als ein Anderer sein wollen" und Skateboarding passt eben nach wie vor nur bis zu einem gewissen Grad zusammen. 

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