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Hendrik Herzmann
Erstellt von Stefan | Feature

Fotofolio: Hendrik Herzmann


Der SOLO-Staff Fotograf und Vans Team-Manager mit seinem Fotofolio.

Wer ist eigentlich dieser Hendrik Herzmann, der in der letzten Dekade mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am meisten Skatefotos in Deutschland auf Papier veröffentlicht hat? – Eine sehr gute Frage, mit deren Beantwortung auf 400 Wörtern ich mich – warum auch immer – in gewisser weise selbst betraut habe. An dieser Stelle übrigens der Rat an alle, immer erst nachzudenken und genauer hinzusehen, bevor man „allen antworten“ klickt. Sorry Brettkollegen, es war mir natürlich trotzdem eine helle Freude!

 

 

Text: Niklas Isenberg Fotos: Hendrik Herzmann

 

 

Fatos Veseli - FS Boardslide

Kai Hillebrand - Wallride Nollie Out

Hendrik Herzmann also. Der Senior-Fotograf der ehemaligen Monster-Redaktion, und somit Nachfolger von Deutschlands Skatefotografie-One-Man-Show Helge Tscharn, ist seit Anfang des Jahres neben seiner neuen Tätigkeit als Vans Teammanager selbstverständlich auch ein fester Bestandteil des neuen Skatemags „SOLO“ – ein Projekt, das besagte Redaktion um Oliver Tielsch & Oliver Klobes in Eigenregie ins Leben rief, nachdem deren alter Verlag das Monster Skateboard Magazin als Printprodukt mit Ausgabe #344 einstellte. Da ich selbst Teil dieser Redaktion bin, kann ich sagen, dass für Henne nach einer kurzen Phase der Überlegung schnell klar war, dass er trotz neuem Job bei Vans ein Teil dieses Projektes sein möchte und entschied sich somit gegen den Status eines „Free Agent“ und stattdessen für eine neue Behausung in Köln, wo der Rest der Bande lebt.

Konstantin Rutschmann - FS Smithgrind

Jan Hoffmann - FS 5-0

Die Frage nach einem Portrait von Hendrik Herzmann ist übrigens schon deshalb eine gute, da es dieser Herr mit dem trockenen Humor meistens vorzieht, sich im Hintergrund zu bewegen. Äußerst unwahrscheinlich… sorry, das war gelogen. Niemals würdet ihr ihn als Contest-Fotograf auf der Street- oder Tanzfläche eines COS-Cups antreffen. Hennes Terrain war und ist die Straße und zwar dann und dort wenn möglichst wenige Menschen in der Nähe sind, die seine und die Mission des Skaters stören können. Arroganz wurde ihm von weniger bekannten, aber talentierten Skatern bereits vorgeworfen, doch ich bin ziemlich sicher, dass dies Projektionen der Enttäuschung sind und damit zusammenhängt, dass Henne ein äußerst ruhiger Vertreter ist, dessen Natur es wiederstrebt am Spot jeden einzelnen mit Handschlag und Umarmung zu begrüßen – ganz abgesehen davon, dass er ja gekommen ist, um seinen Beruf zu erledigen. Das bedeutet: fast so schnell bereit zu sein wie Helge Tscharn, dafür während dem Shoot vielmehr Ruhe und Geduld auszustrahlen und das maximale aus seiner Zeit herauszuholen, was natürlich mit viel Planung im Vorfeld verbunden ist.

Sascha Scharf - BS 50-50 Pop Over

Valentin Cafuk - BS 50-50 Pop Out

Zugegeben, macht es seine teilweise kommunikationsarme Art nicht immer leicht zu wissen, ob er nun mit dem Ergebnis zufrieden ist, aber sicher ist: Dem Fisheye- und Blitzprofi, der immer öfter zum Teleobjektiv greift und seine Blitze zuhause lässt, wird auch von den bekanntesten Pros blind vertraut, weil seine Fotos schlicht und einfach top sind. Obwohl Henne niemals Fotografie studiert hat, sondern sich im Laufe der Zeit im Kreise seiner Dortmunder Homies, über Ruhrpott-Hustling, bis zu Touren durch Europa alles selbst beigebracht hat, lebt der 29-jährige seit ca. acht Jahren davon, Skater und ihre Tricks an Streetspots so zu fotografieren, dass es jedem Chefredakteur schwerfallen würde, nein zu seinen Bildern zu sagen. Schön, dich dabei zu haben, stiller Jäger.