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Erstellt von T. Gentsch | News

Nightsession


Mit dem Skateboard durch die Münchener Nacht

Ein dokufiktionaler Film über Skateboarding in München bei Nacht - so kann man den Film "Nightsession" in einem Satz beschreiben. Regisseur und Produzent Philipp Dettmer gehört zur älteren Generation der münchener Skateszene und kehrt mit diesem Film wieder zu seiner eigenen Jugend zurück. Damals erlebte er eine ähnliche Nacht und hat die guten Erinnerungen in dieses Werk einfliessen lassen. Herausgekommen ist dabei ein ganz besonderes Portrait seiner geliebten Heimatstadt, bei der er die vier Skater Jonas, Tom, Sergio und Pacel von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang mit der Kamera begleitet.

Bei der Reise der vier Jungs durch eine laue Sommernacht schält sich ein unerwartetes Stadtbild heraus, was den Film gerade auch für "Nicht-Skater" sehr interessant macht. Nach einigen Premieren, unter anderem auch auf dem Tallinn Black Nights Film Festival 2015 in Estland, kommt der Film nun endlich auf DVD und ist ab sofort erhältlich. Und wenn schon die Süddeutsche Zeitung den Streifen als ein "cineastisches Wunder" betitelt, sollte man ihn auf jeden Fall mal gesehen haben - auch und gerade als Skater!

Doch wie war es eigentlich für die Jungs selbst, in einem solchen Projekt mitzuwirken? Darüber haben wir uns mit Titus München Teamfahrer und Hauptdarsteller Thomas Eckert ein wenig unterhalten und einige interessante Einblicke gewinnen können.

 

Hallo Thomas. Wohnst du eigentlich mittlerweile in München oder immer noch in Landshut?

Servus! Das ist schwer zu sagen. Das letzte halbe Jahr war ich in Barcelona, das halbe Jahr zuvor in München und die zwei Jahre davor in Landshut. Aktuell wohne ich kurz bei meinen Eltern am Chiemsee, aber nur bis ich im Oktober meine Wohnung in Landshut wiederbekomme. Ab Februar 2018 dann wieder In München und ab Oktober gibt es dann schon einen Plan für ganz wo anders, haha. Ein bisschen kompliziert.

Ich habe in einem anderen Interview gelesen, dass du dort (in Landshut) arbeitest und studierst; ist das immer noch so?

Genau, aber ab Februar sollte ich dann hoffentlich mal vorerst fertig sein. Da ich aber überzeugter Student bin und die damit verbundene Freizeit nicht aufgeben will, werde ich ab Oktober mit dem Studieren weitermachen. Arbeiten werde ich im Leben vermutlich noch genug....

Mit München verbindet dich was direkt? Befindet sich dort auch dein näheres „Skate-Kollegen-Umfeld“, sprich, sind die anderen Leute aus dem Film Skatehomies aus München?

Ich gehöre jetzt nicht wirklich zu irgendeiner Münchner Skatecrew. Die Jungs von Nightsession sind alles gute Freunde geworden, mit denen ich mich öfter mal zum Skaten oder so treffe, aber gibt auch noch viele andere Freunde in München, mit denen ich oft unterwegs bin. Die eigentliche Gang sind aber eher meine Jungs von daheim, aus der Ecke Rosenheim.

Kanntest du Philipp Dettmer schon vom Skaten irgendwie, oder wie kam der Kontakt mit ihm zustande?

Er hatte ein Foto von mir in der Skateboard MSM gesehen und hat dann über Favorite Skateboards meinen Kontakt nachgefragt. Zuvor kannten wir uns nicht.

Wie konnte er dich, oder besser euch, für das Projekt begeistern? Manchmal denkt man als Skater ja schon „hmmm, hab ich auf so einen Film überhaupt Bock“?

Das stimmt. Darüber hat sicher jeder von uns nachgedacht. Als armer Student war es natürlich cool zu hören, dass bei der Sache auch Geld rausspringen kann. Der Philipp hat uns das Ganze allerdings auch noch recht gut verkauft und im Endeffekt waren es ein paar Tage Skaten, Trinken und Abhängen. Viel gab es da nicht zu verlieren.

In der PM steht über ihn etwas über eine „fiktionale Hommage an eine verrückte Nacht seiner eigenen Jugend“ – weißt du denn, was da los war, bzw was passiert ist?

Der Philipp skatet selbst und ist vor allem früher mehr geskatet. Er war damals mal einen Abend mit seinen Jungs in München skaten und der Abend hat sich eben bis in die Morgenstunden zum Sonnenaufgang gezogen. Außer Skaten wurde natürlich auch getrunken und vermutlich anderer Blödsinn angestellt. Diese Nacht ist ihm in guter Erinnerung geblieben und dadurch ist auch die Filmidee entstanden.

Ein Drehbuch gab es da aber sicher auch, oder? Wie stark habt ihr euch daran orientiert oder besser, wie viel wurde gefreestyled?

Nein, ein Drehbuch gab es eben nicht. Ich glaube sonst hätte das Ganze auch nicht wirklich funktioniert, da wir ja keine Schauspieler sind. Es wurden bestimmte Locations ausgewählt, die abgeklappert werden sollten, aber das war es dann auch mit Vorgaben. Es ging sonst einfach nur darum, sich möglichst nicht zu verstellen und ein für den Zuschauer authentisches Bild zu schaffen.

Mit was für einer Cam wurde dass alles gedreht? Muss man sich das vorstellen wie einem Skatevideo oder eher so wie beim „richtigen Film“? Also, so mit Dolly und so…?

Ich hoffe einen Joker für dieses Interview zu haben. Mit Kameras und jeglicher Technik, die dazu gehört, kenn ich mich nicht aus. Ein mittelgroßes Gerät würde ich sagen haha. Aber nein, kein Dolly oder ähnliche Hilfsmittel.

Gab es im Rahmen der Dreharbeiten Nachts auch mal Stress an Spots oder lief das alles reibungslos ab? Typisch für München wäre ja auch die ein oder andere Bullenkontrolle…

Da hast du Recht, aber wir hatten tatsächlich Glück und sind von Stress verschont geblieben.

Du sagst, dass der Film auch gerade für „nicht-Skater“ interessant ist; haben ihn deine Eltern gesehen und was haben sie gesagt?

Ich glaube, dass der Film vor allem für „Nicht-Skater“ interessant ist. Der Skater selbst weiß ja was los ist, aber Außenstehende haben beim Thema Sport oft nur den typischen Vereinssport im Kopf und wissen nicht, dass eine Sport-Session beispielsweise auch mal mit einem Bierchen oder etwas „Anderem“ kombiniert werden kann. Meine Eltern haben ihn angeschaut und waren begeistert zu sehen, was der Sohn eigentlich die letzten 10 bis 15 Jahre so gemacht hat.

Die Pressemitteilung endet mit dem Satz „Uns gehört die Stadt“. Ist das auch deine persönliche Meinung als BWLer?

Haha. Ich glaube, dass ich beruhigt sagen kann, nicht der typische Münchner BWLer zu sein. Ich bin bereit die Stadt zu teilen.

Wurde der Film denn wirklich in nur einer Nacht abgedreht?

Korrekt. Bis auf die wenigen Szenen vor dem Sonnenuntergang und nach dem Sonnenaufgang.

Wie groß war die Crew, die Euch dabei begleitet hat? Licht, Ton und Cam je einer oder waren noch mehr Menschen um euch?

Neben uns 4 Jungs waren es ca. 4 Leute die durchgehend dabei waren. Es waren allerdings noch mehrere Leute für beispielsweise Schnitt, Farbkorrektur, usw. im Nachhinein involviert, bis der Film schlussendlich fertig war.

Gab es auch sowas wie eine Maske, wurdet ihr geschminkt usw.?

Nein. Es sollte ja authentisch rüberkommen. Wir haben sonst auch meistens keine Schminke drauf.....

Wäre eine Schauspielkarriere eine Alternative zum BWLer Leben?

Absolut nicht. Da muss ich wohl noch eine andere Alternative finden.

Jason Lee oder Steve Berra?

Jason Lee. Der ist der bessere Schauspieler von den Beiden!

 

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