Rollen

Skip to main content

Longboard-Rollen: Dein Kontakt zum Asphalt

Finde deinen Kompromiss: Die richtige Longboard-Rolle

Eins vorab: Es gibt keine perfekten Allroundrollen, man muss immer einen Kompromiss eingehen, da sich viele konträre Eigenschaften gegenüber stehen, zum Beispiel Grip und Slide-Verhalten. Hier die wichtigsten Dinge, die du über Rollen wissen solltest.

Größe, Härte und Hub der Longboard-Wheels

Bei einer Rolle gibt es verschiedene Eigenschaften, die sich auf das Fahrverhalten auswirken. Da wäre zunächst die Größe der Rolle. Je größer der Rollen-Durchmesser, desto schneller ist die Endgeschwindigkeit. Jedoch beschleunigt sie in diesem Fall nicht so schnell und man muss auf Wheelbites aufpassen.

Eine andere wichtige Eigenschaft ist die Härte der Rolle. Je weicher die Rolle, desto mehr verzahnt sie sich im Asphalt und kann sich verformen. Dadurch baut sie mehr Grip auf und rutscht deutlich später weg. Außerdem fühlt sich eine weiche Rolle angenehmmer auf rauem Asphalt an, rollt aber insgesamt langsamer. Die Härte von Longboard-Rollen liegt in der Regel zwischen 78 A und 90 A.

Wichtig ist auch der Hub, die Position des Kerns in der Rolle. Es gibt Rollen mit centersetkern [> Abb. 01] (mittig sitzendem Kern), Offset-kern [> Abb. 02] (leicht nach innen versetztem Kern) und Sideset-Kern [> Abb. 03](der Kern liegt innen direkt an der Achse).

Das Material: Polyurethan

Der nächste, oft vernachlässigte Faktor bei den Eigenschaften einer Rolle ist das Polyurethan. Durch unterschiedliches Polyurethan kann es sein, dass zwei Rollen mit exakt demselben Shape, gleichem Kern und gleicher Härte andere Eigenschaften haben. Durch unterschiedliche Zusammensetzung des Polyurethans, können verschiedenste Eigenschaften wie das Slideverhalten oder das Maß der Abnutzung beeinflusst werden.

Die Lip

Der letzte Faktor, der das Fahrverhalten beeinflusst, ist die Lip [> Abb. 06 + 07]. Es gibt im Grunde genommen zwei Arten von Lips, einmal eine eckige und eine runde. Eckige Lips verzahnen sich mehr mit dem Asphalt, die Rolle hat also mehr Grip. Dies sorgt dafür, dass die Rolle auch bei scharfen Kurven oder Carves sehr lange Halt hat und nicht wegrutscht. Eine runde Lip hat weniger Halt am Asphalt, bricht also leichter aus und lässt sich so einfacher sliden.

Du merkst, es gibt viele Stellschrauben, um die Eigenschaften deiner Rolle deinem Fahrstil anzupassen. Hier hast du mal ein paar anwendungsbezogene Beispiele:

Grip-Rollen (Cruising, Carving & Racing)

Grip-Rollen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine eckige Lip haben. Grip-Rollen gibt es in verschiedensten Ausführungen, abgestimmt auf ihren Einsatzzweck. Für Carving- und Cruising-Bretter empfehlen sich Grip-Rollen mit einem kleinen Offset-Kern[> Abb. 05], einem Durchmesser von etwa 70 mm und einer Härte von 78 A bis 80 A. Der kleine Kern und die geringe Härte sorgen für eine starke Dämpfung der Unebenheiten und die eckige Lip [> Abb. 06] sorgt dafür, dass du auch in engen Carves nicht wegrutschtst. Durch den Offset-Kern bekommst du die angenehme Mischung aus Grip und Slide, ohne dass du dir Gedanken um Wheelbites machen musst.

Wer jedoch eine richtige Race-Rolle haben will, also mit maximalem Grip und gutem Slide-Verhalten, sollte eine Rolle nehmen, die 70–75 mm groß ist und einen großen und harten Kern [> Abb. 04] hat. Der sorgt für Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und ein vorhersehbares Slide-Verhalten, da die Verformung der Rolle eingeschränkt wird. Natürlich wählt man bei Race-Rollen eine eckige Lip und eine Härte im Bereich von 78 bis 80 A, um in Slides und Kurven mehr Grip aufbauen zu können.

Freeride- & Slide-Rollen

Freeride-, Slide- und Freestyle-Rollen zeichnen sich durch ihre hervorragenden Slide-Eigenschaften aus. Da es beim Freeride nicht darum geht, extrem schnell zu sein, kann man hier getrost auf maximalen Grip verzichten. Hier nutzt man gerne Rollen mit abgerundeten Lips [> Abb. 07], da diese weicher und stufenloser in den Slide gehen. Je nach Geschmack nutzen die meisten Fahrer gerne einen Sideset- oder Centerset-Kern, wenn es ums Sliden oder Freeriden geht. Rollen mit Sideset-Kern lassen sich oft leichter in den Slide bringen. Leider neigen Sideset-Rollen schnell zum »Conen«, so nennt man das konische Abnutzen der Rollen durch Slides. Centerset-Rollen haben den großen Vorteil, dass die Rollen beim Sliden kaum konisch werden. Außerdem kann man Centerset-Rollen ganz einfach umdrehen und wieder montieren, um die ungleichmäßige Abnutzung zu beseitigen. Bezüglich des Härtegrades sind Rollen mit 78 bis 86 A sehr beliebt. Je weicher die Rolle, desto mehr Gegendruck baut sie auf. Je nach Geschmack kannst du also den Härtegrad deiner Rollen erhöhen und musst dadurch weniger Geschwindigkeit und Kraft fürs Sliden aufbringen.