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Julius Dittmann | Bs Smithgrind
 
Erstellt von T. Gentsch | News

Concrete Dreams | Dickies X Titus


Neue DIY Spots für Holland, Belgien und Frankreich!

Fotos: Dennis Scholz

Ende der Achtziger erlebte Deutschland einen Skateboard-Boom, der bis heute nahezu unerreicht ist. Damals fuhr einfach jeder Skateboard – oder besaß zumindest eins. Der Begriff »öffentlicher Skatepark« war ein Fremdwort und bis auf einige Halfpipes gab es nahezu keine »offiziellen« Rampen. Keine Rampen? Das ist so nicht ganz richtig!

Inspiriert von Contests wie »Savannah Slammah« oder dem »Münster Monster Mastership 1989« halfen sich damals Skater selbst. Da zu dieser Zeit das Fahren von Jump Ramps, Quarterpipes und »Railslide-Balken« mit dem heutigen Streetskaten gleichzusetzen war, fanden sich bis ins kleinste Dorf Obstacles dieser Art. DIY, also »Do it yourself«, war damals noch kein Begriff wie heute, sondern Normalzustand. Mit dem Erstarken des »richtigen« Streetskatings Anfang der Neunziger verloren solche selbstgebauten Rampen mehr und mehr an Bedeutung und verschwanden bald gänzlich.

Mitte der ersten Dekade im neuen Jahrtausend gab es allerdings einen erneuten »Bauboom«: Bowl-Skating erfreute sich mehr und mehr Beliebtheit und Streetskater hatten oftmals mit Verboten an ihrem heißgeliebten Curb-Spot zu kämpfen. Was lag also näher, als einen Curb aus Beton und Steinen selbst zu bauen? Alles was man dazu brauchte, war das Fundament eines abgerissenen Gebäudes, das praktischerweise auch noch ein wenig abseits lag. Und wie schon 1989 kam auf einmal eins zum anderen. Aus einem Curb wurden plötzlich drei, eine Bank kam hinzu und irgendwann kam jemand auf die Idee, einfach ein Loch zu graben und direkt einen ganzen Bowl zu bauen. Die DIY-Kultur, wie wir sie heute kennen, war geboren und ist 2018 aus dem Skateboarding nicht mehr wegzudenken.

DIY hat neben dem eigentlichen Kreieren von neuen oder dem Ausbessern von alten Spots aber noch einen ganz anderen netten Nebeneffekt. Nicht nur dass es, gleich Skateboarding im Allgemeinen, Menschen miteinander verbindet, nein, man hat so auch die Möglichkeit, dem Skateboarding und seinen Partizipanten etwas zurückzugeben. Einer der größten Botschafter dieser Kunde ist Dickies, die 2018 zusammen mit TITUS die »Concrete Dreams«-Tour ins Leben riefen. Mit der Zielsetzung, zwei Wochen lang durch Holland, Belgien und Frankreich zu reisen und neue Skatemöglichkeiten zu kreieren, startete die DIY-Crew am Montag, dem 20. August 2018 Richtung Holland! Let the concrete pour!

Die Crew bestand mit Adam Pryzybyla, Tom Kleinschmidt, Thomas Prochaska und Robin Scholtysik aus vier äußerst erfahrenen »Beton-Baumeistern«. Hinzu kamen »all terrain shredder« Ben Botta aus Südfrankreich, Christian Blümle zum Filmen, Dennis Scholz zum Fotografieren, Julius Dittmann als »Bau-Support« für Holland und Frankreich sowie Jérémie Daclin für die Zeit, die die Jungs in Lyon verbrachten. Der erste Stopp der Reise war Arnhem, nahe der deutsch-holländischen Grenze. Hier pimpten die Jungs einen Ditch, der an eine Art Halfpipe mit Mini-Flat erinnert. Ohnehin schon sehr rough, machte einem dort vor allem die starke Kante am Fuße der steilen Bank zu schaffen – machte, denn die Jungs gossen dort nun vier kleine Auffahrt-Trannies hin. Da nach der Arbeit das Vergnügen kommt, ging es abends und tags drauf noch ein wenig Streetskaten, bevor der zementbeladene Sprinter in Richtung Brüssel steuerte.

Ben Botta war auf der gesamten Tour kaum zu bremsen. Egal ob am Betonmischer, beim Schleppen von Zementsäcken, Shapen oder auf dem Skateboard: Er gab stets Vollgas und schnell machte sich in der Gruppe der Begriff »Ben Botta Tour« breit.

Die drittgrößte Stadt im Südosten Frankreichs ist nach Paris der Ort, wenn es um Skateboarding bei unseren südwestlichen Nachbarn geht. Hotel de Ville, Cliché, Antiz und Jérémie Daclin sind Namen, die man ohne mit der Wimper zu zucken sofort mit der City assoziiert. So lag es nahe, dass man sich mit Jérémie kurzschloss und für weitere Aktivitäten den französischen »Embassador« zu Rate zog. Das Ganze hatte einen Touch von »daheim ankommen«, war also perfekt, der Tour ein würdiges Ende zu verleihen. Jérémie statuierte ein Exempel für französische Gastfreundschaft. Nicht nur, dass er den Jungs eine Unterkunft bot, er bewirtete sie auch mit Wein und Käse von allererster Güte. Als Dank werteten sie seinen DIY-Bowl im Garten mit einer China-Bank auf und machten den Pole-Jam am »Venice-Curb« in der Innenstadt überhaupt erst richtig skatebar. Nach drei Tagen hieß es dann allerdings Abschiednehmen: Die Zementsäcke waren verbraucht, die Jungs ebenso – und einige Spots in unseren Nachbarländern erstrahlen fortan in neuem Glanz. Großer Dank gilt allen Beteiligten, den Locals sowie Dickies und TITUS, ohne die diese »Concrete Dreams«-Tour nicht ein derartiger Erfolg geworden wäre. »Don’t dream it – do it!« hat selten besser gepasst.

Dickies bei Titus:

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