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Erstellt von T. Gentsch | News

COS Cup Rust - Deutsche Skateboardmeisterschaft 2020


Auf den Europapark ist Verlass!

Wobei, verlässlich war seit dem Februar 2020 eigentlich nur eins: Man konnte sich auf keinerlei Planungen einlassen. Das fängt beim Urlaub an, geht über Skate-Touren und  -Parkeröffnungen und endet nicht zuletzt bei Contests und deren Serien. Nichts war auf einmal mehr mit Olympia, nichts mit SLS oder den Vans Park Series und auch beim COS sah es für eine gewisse Zeit zumindest sehr hochnebelartig bewölkt am Horizont aus. Nun hatte man bei der Serie zur Deutschen Skateboardmeisterschaft das Glück im Unglück, dass von Januar bis Juli von vornhinein keine Contests angesetzt waren. Das Turmfest mit seinem Event in Mönchengladbach fiel aus, aber da der Europapark relativ früh wieder seine Pforten öffnete, stand dem dortigen Wettbewerb vom 14.-16.08.2020 nicht viel im Weg. Und so ging es nach gefühlt wenigen Wochen seit dem letzten Finale erneut gen Süden! Yallah!

Um den Hygienebestimmungen Rechnung zu tragen, veranlasste der Europapark eine Veranstaltung ohne Zuschauer, was aber locker zu verkraften war. So gab es denn auch ein selten üppiges Starterfeld bei den Frauen, da man seine weibliche Begleitung einfach nur überreden musste, am Contest teilzunehmen. Sehr smart, vor allem wenn man bedenkt, dass die Starterinnen dann natürlich auch freien Eintritt im Skatepark haben. Das für seine Exklusivität bekannte Catering musste leider auch Gutscheinen weichen, allerdings bekam man für diese auch Bier, also auch hier alles gut. Zudem hatte Ralle endlich mal ein Fass mehr dabei, sodass die Zapfanlage auch am Sonntag wieder angeschmissen wurde – perfekt!

Im Park selbst konnte man sich fast so frei bewegen, wie man es ohne eine Pandemie gewohnt ist. Einzig das Tragen von Masken in der Schlange bei über 30 Grad war alles andere als angenehm, aber die Wartezeiten waren zum Glück ein wenig moderater als gewohnt. Andere Fahrer traf man hingegen etwas weniger häufig im Freizeitpark, da sich die meisten nach dem Skaten mit der erstmals ausgerufenen #warsteinerstreetchallenge befassten.

Eine Streetchallenge auf einem COS Cup? Allerdings! Man mag es kaum glauben, aber nach dem vor einigen Jahren eingeführten Ravenol Barrel-Jump bildet dieser Side-Event fortan auf jedem COS Cup die Möglichkeit, noch einen weiteren Event für sich zu entscheiden. Die Regeln sind eigentlich ziemlich einfach, wenn man denn genau liest. Zunächst muss man sich beim Contest anmelden und dann kann man eigentlich schon loslegen (also theoretisch schon Freitag). Da die Meisten erst Freitagabend anreisen, fängt „man“ allerdings meistens erst am Samstag nach dem Run damit an, mit seinen (maximal 5) Homies durch die Stadt, in der der COS Cup stattfindet, zu ziehen. Hier kann man dann einen (maximal 1minütigen) Insta Clip filmen, diesen mit dem Hashtag #warsteinerstreetchallenge und @club_of_skaters als getaggten Freund hochladen und schon ist man dabei. Das war in Rust sicher nicht ganz einfach (Dörfer neigen eher selten dazu, geile Spots zu haben), aber wenn ich an die Fülle an Streetspots in Leipzig und auch Oldenburg denke, werden wir da in Zukunft sicher noch so einige geile Clips zu sehen bekommen!

Bei über 70 Startern war an diesem Wochenende auch auf dem Parcours verdammt viele geile Tricks zu bestaunen. Die halbjährige Pause scheinen viele in einem geheimen Trainingslager verbracht zu haben, jedenfalls habe ich selten so viele „Best-Tricks“ in den normalen Runs gesehen. Zudem tauchten auch mal wieder Gesichter auf, die man früher immer, in der letzten Zeit jedoch eher selten gesehen hatte. Yannick Schall oder Lea Schäfer fallen mir hier direkt ein, und ersterer qualifizierte sich direkt mal als Vierter für das sonntägliche Semi-Finale. Warum von 50 Startern in der Pro-Division direkt auf 12 gecuttet wurde, bleibt mir allerdings ein Rätzel; hier herrscht Redebedarf!

Wie schon erwähnt waren die Finals spannend wie immer und ich hätte auf Denny Pham als Sieger getippt. Das soll Justins Skaten keinerlei schmälern und ist eine rein subjektive Meinung. Als mir Andy Newchurch dann später erzählte, dass Justin im „Organised Jam“ 34 gestandene Tricks und nur 4 Bails hatte, musste ich kurz schlucken. Das war schon ein hartes Feuerwerk, was Justin da abgeliefert hatte. Ähnlich ging Jost Arens bei modifizierten „Barrel-Jump“ ab, mit 4 Tricks über die gestellten Tonnen und einem Kickflip Late Shove-It am Schluss – Killer! Die Warsteiner Street Challenge gewann eine Crew von Kids, die wirklich Streetspots in Rust gefunden haben und das Glück hatten, dass Harry, Adam & Co. Ihren Clip unverschuldet nicht fertigbekommen hatten – sonst hätte das Ergebnis möglicherweise anders ausgesehen. Hätte, hätte, so oder so, alle hatten ihren Spaß, es war toll, die vielen bekannten Gesichter nach so langer Zeit mal wieder gesehen zu haben und wir freuen uns schon auf Leipzig in 4 Wochen! Der COS ist back!