Der Hype um THRASHER-Shirts geht weiter
Hollywood's High Society hat Thrasher entdeckt - und das nervt den Chefredakteur des Magazins, Jake Phelps. Doch warum überhaupt?
Wir leben in für Skateboarding interessanten Zeiten: Die Lieblingsskater deines Lieblingskaters gründen ihre eigenen Board-Companies, Street Skateboarding ist so groß wie nie zuvor, Skateboarding jetzt offiziell olympisch und außerdem hat die High-Fashion-Industry - inklusive Hollywood's größten Celebrities - urplötzlich unsagbares Interesse an Skateboard-Mode. Die VOGUE bringt die Skateboard-Week, im GUCCI-Werbespot wird geskatet und die T-Shirts vom Thrasher-Magazine scheinen es den Topmodels und Promis ganz besonders angetan zu haben.
Wir bei Titus standen dann plötzlich auch vor einer ungewöhnlich großen Welle aus Anfragen bezüglich Thrasher-Klamotten. Doch wo kommt der ganze Hype her? Wissen die Fashion-Begeisterten überhaupt was Thrasher ist? Und spielt das im ganzen Kontext überhaupt eine Rolle?
Thrasher ist das Kult-Skateboard Magazin - und das seit 1981!
Ähnlich, wie wenn es um Skateboarding bei Olympia geht, schreien die Gegner am lautesten auf und möchten Skateboarding nicht mit der breiten Masse teilen. Kann man ja auch im gewissen Rahmen verstehen. Denn als Skateboarder versucht man sich ja unter anderem durch seine Kleidung aus der breiten Masse abzugrenzen.
Zudem ist Thrasher das älteste, bestehende Skateboardmagazin der Welt und hat somit einen unfassbar hohen Status in der weltweiten Skateboard-Community. Doch ist das Rihanna, der Vogue und Cara Delevigne überhaupt bewusst? Vielleicht ist das aber auch wirklich schnuppe.
Skateboarding wächst und hat unfraglich ein paar Schnittpunkte und Parallelen zur "normalen" Mode-Industrie. Ben Nordberg und Alex Olson sind beispielsweise keine Unbekannten, sowohl im Skateboarding als auch im High-Fashion-Bereich. Und Titus, Element, Vans und viele weitere Skateboard-Brands bringen ihre Kollektionen in Spring und Fall raus, eben genau so wie in der Fashion-Industrie.
Wie eine Zusammenarbeit aus Mode und Skateboarding aussieht, zeigt der Clip von Nike SB Pro Alex Olson für die Vogue in New York. Und der sieht echt gut aus:
“We don’t send boxes to Justin Bieber or Rihanna or those fucking clowns” [Jake Phelps, Thrasher's Editor in Chief]
Jake Phelps, Chefredakteur der Thrasher distanziert sich bewusst von dem Hype, den das Magazin seit der Entdeckung durch die Fashion-Industrie und die in seinen Augen unliebsame US-Prominenz erfährt: “We don't send boxes to Justin Bieber or Rihanna or those fucking clowns."
Irgendwie ja auch verständlich, wenn man sich selbst als Verkörperung des populären Thrasher-Slogans "Skate and Destroy" wahrnimmt - und dazu gehört eben auch der oftmals schmerzhafte Kontakt mit dem Asphalt oder Beton - eine Erfahrung, die man ehrlicherweise den Laufsteg Models wie Clara Delevigne und anderen einfach absprechen muss: “The pavement is where the real shit is. Blood and scabs, does it get realer than that?”
Aber so stark Phelps auch darauf hinweist, wie sehr es ihm missfällt, welcher Celebrity nun das Skate Mag-Logo in Flammen auf einem T-Shirt trägt, so wenig kann er es auch kontrollieren. Und vielleicht ist es ja auch genau das, was den Reiz am Thrasher-Stuff ausmacht:
Thrasher hatte schon immer etwas sehr rebellisches und punkiges, was den Leuten in der Mode-Industrie an einigen Stellen fehlt. Man kann das vielleicht als Lob an Skateboarding und als Kritik an der manchmal sehr eintönigen Mainstream-Mode sehen.
Und einmal abgesehen von Justin Bieber und Rihanna steht Skateboarding ja auch für Toleranz und Respekt - also unter anderem... und wenn du als "Nicht-Skateboarder" Bock auf ein Thrasher-Shirt hast, dann gönn dir eins!
Denn im besten Fall wird der oder die eine oder andere sogar durch diesen Hype zum Skaten animiert - so wie Generationen von Skateboardern vor dem Thrasher-Hype durch den X-Games-Hype Ende der 90er, den Tony Hawk's Pro Skater-Hype um 2000, den EA's Skate-Hype Mitte der 00er Jahre oder der kommende Olympia-Hype in 2020.
Egal ob der erste Kontakt zu Skateboarding über Rihanna's Instagram stattfindet oder über deinen lokalen Skateshop - man kann auf beiden Wegen zu einem der Skateboard-fahrenden Menschen werden, die sich Skateboarder wie Jake Phelps für Skateboarding wirklich wünschen.