Zum ersten Mal habe ich von „Destroy Like Roy“ vor 3 Jahren gehört. Als alter MSM „Mission Tour“ Veteran und Fan des „King of the Road“ Formats von Thrasher war für mich sofort klar: Hier muss ich irgendwann auch mit einem Team an den Start gehen. 2017 ging der Event irgendwie an mir vorbei, aber kaum waren die ersten Videos online, meldete sich das Hirn mit „2018 bin ich zu 100% dabei" zurück. Nach einem kurzen Gespräch mit Tilman vom Titus Erfurt war ein Platz unter den 9 Teams zwar gesichert, allerdings hatte ich noch keine Crew zusammengestellt. Interessanter Weise hatten die Wenigsten, die ich fragte, ob sie dabei wären, schonmal etwas von "Destroy Like Roy" gehört. So hatte ich nach einer Weile gefühlt 20 Mal dieselben „Sätze zur Erklärung“ diversen Fahrern präsentiert, bis sich schließlich 5 Rider heraus kristalisiert hatten.
Wichtig bei einem solchen Unternehmen ist nicht nur die Belastbarkeit der Fahrer, sondern auch unterschiedlichstes Können. Mindestens einen „Moscher“, einen „Tech-Dog“ und ein „Rampenhuber“ dabei zu haben, ist fast schon essentiell. Zudem ist es auch hilfreich, wenn man einen „Allrounder“ mit an Bord hat. Und zwar in dem Sinne, dass er „einfach ALLES macht“ – besonders die „Nicht-Skate-Aufgaben“. Diese Challenges sprach in unserem Fall ich mir selbst zu, mit tatkräftiger Unterstützung von Fabian Michel. Er stellte mit Josh Junkes, Dominic Wenzel, David Neier und Alex Ring unsere Skate-Crew, Christian Blümle filmte und ich bewegte mich zwischen Aufgaben, Photos schießen und additional Filming irgendwo in der Mitte.
Andy Roy greets the teams!
Nach der Freitag-abendlichen Ankunft in unserem Domizil, einem „alternativen Jugendzentrum“, ging es noch schnell einkaufen (viel Bier für den nächsten Tag), wir vergaßen allerdings eine Melone, was sich später rächen sollte; denn eins war klar, geht es erstmal los, zählt jede Minute. Das merkten wir Team-Manager auch allesamt, als wir am nächsten Morgen um halb 10 am Tresen des Titus Erfurt standen und unsere Umschläge mit den Aufgabenbüchern erhielten. Noch ein Glas Sekt für jeden und dann ging es um Punkt 10 los. Destroy like Roy 2018 konnte beginnen.
Platz 2: Team "Keep Pushing"
Ich könnte jetzt ein Buch darüber schreiben, was ab diesem Moment alles passierte, aber das würde wohl den Rahmen sprengen. Ein paar kleine Anekdoten sind sicher dennoch ganz interessant und amüsant, so here we go: -eine Challenge war es, einen Melonenhut zu bauen – hätten wir doch am Vorabend im Supermarkt mal eine gekauft -als es um „in der Öffentlichkeit Kacken“ ging, kam von David Neier sofort ein „ich würde es ja machen, aber wir ham ja kein Klopapier“ – in weiser Voraussicht hatte ich als TM aber eine Rolle mitgenommen und die Challenge wurde abgehakt -für Night Challenges lohnt es sich, ein Licht für die Kamera dabei zu haben -man sollte mindestens 2 Full-Time-Filmer dabei haben -jede freie Minute sollte zum Studieren des Aufgabenbuchs genutzt werden
Grundsätzlich hatte ich während der ersten 17 Stunden das Gefühl, dass wir gar nicht so schlecht lägen; bis 3 Uhr nachts waren wir unterwegs und sammelten Punkte, wo es nur ging. Auch war es sicher sehr smart gewesen, am nächsten Morgen mit dem Betonpark zu beginnen und dort 20+ Transition-Tricks zu filmen. Dennoch verriet ein Blick ins Buch, dass noch unfassbar viele „Einzel/City-Challenges“ offen waren. Und so kam ab etwa 4 Uhr nachmittags ein Gefühl wie in der Schule auf, wenn die Klausuren näher rücken und man nicht rechtzeitig mit dem Lernen begonnen hat.
Auch wenn das Team schon schwer gerädert war, gaben alle nochmal ihr Bestes. So holten wir in den letzten 2 Stunden locker nochmal 1000 Punkte, was uns schlussendlich Platz 2 bescherte. Ich habe ein Tattoo mehr und die Fahrer aus dem Team „Keep Pushing“ sind um einige Grenzerfahrungen reicher. Mad Respekt an die Teams „“Fly Voltage“ und „Dream“, die auf den Plätzen 1 und 3 landeten. Danke an Titus Erfurt, Tilman Weise, Enrico Schlick, Sascha Winkler, David Kruse und Marc Voigtberger und die ganzen Verrückten, die sich dieses Format und die Aufgaben ausgedacht haben – ihr seid wahnsinnig!
Videopremiere & Siegerehrung im Kalif Storch Erfurt am 10.11.2018