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Erstellt von Niklas | News

Monster Skateboard Magazine - ein Nachruf


Mit der Issue #344 ist unlängst die letzte Ausgabe des Monster Skateboard Magazine erschienen - Zeit, um auf das erste und prägnanteste Printmedium der deutschen Skateboardszene zurückzublicken.

Es war einmal Print

Zunächst einmal: Keine Sorge! Die Internetpräsenz der Monster hat weiterhin Bestand und wird euch weiterhin mit News, Storys und tollen Fotos versorgen. Ausschließlich das Print-Magazin musste dran glauben und gesellt sich damit zur schier endlosen Liste der zurzeit geradezu austerbenden Zeitungen, Zeitschriften, Heften und Büchern. Einst beweinte man noch die Verdrängung des gebundenen Buchs durch das Taschenbuch - wahrlich nur ein leiser Vorbote der heutigen Entwicklung. Das Internet ist was es ist und vor allem wie es ist, nämlich immer und überall. Aber lassen wir allen Wehmut über den Zeitgeist und seine Opfer.

Der erste Kontakt

Blicken wir lieber auf die schönen Zeiten zurück, da uns das Monster Skateboard Magazine erstmals eine Kommunikationsmöglichkeit bot!

Ich erinnere mich noch gerne an jenen Tag, da ich zum ersten Mal im Kiosk die Monster erblickte, es muss irgendwann gegen Ende der 90er und Anfang der 00er Jahre gewesen sein, und ein noch sehr junger Laif Draasch höchste Bewunderung in mir regte. Wenn mich nicht alles täuscht, outete er sich im Interview als Techno-Hörer, was damals gar nicht ungewöhnlich war. Vor allem abe outete er sich als begnadeter Skateboarder und die Monster als der ideale Vermittler.

Die Pioniere

Lustigerweise antwortet Claus Grabke, der erste Monster-Chefredakteur überhaupt, in der aktuellen und letzten Ausgabe auf die Frage, wie sich Skateboarding in Deutschland ohne die Monster entwickelt hätte: "Technomusik und SKATE spielen, dafür sind wir Deutschen in der Skatewelt bekannt. Da ist die Monster, nicht eure Version, aber eine Version von vorher, sicher nicht unschuldig dran." Vielleicht kann man sagen, dass jede Jugend in dieser Hinsicht Opfer ihrer Zeit ist.

Jedenfalls ist es Claus zu verdanken, dass er 1982 Titus Dittmann, seinen damaligen Teammanager, solange nervte, bis dieser die notwendigen Kosten und Mühen auf sich nahm, um das Monster Skateboard Magazine zu gründen. Die Qualität war, wie beide heute zugeben, noch optimierungswürdig, jedoch war das Bedürfnis der deutschen Skateboardszene nach Kommunikation damals wichtiger und größer als die ursprünglichen redaktionellen Fähigkeiten.

Gerne erinnert sich Titus an die wundervollen Pionierzeiten zurück, in denen er noch den Spruch "Erscheint in regelmäßiger Unregelmäßigkeit" ins Magazin schrieb.

Danke MSM!!!

Das Magazin wandelte sich, wuchs stetig weiter und somit stieg auch der Anspruch. Mit Helge Tscharn hatte man einen begnadeten Fotografen an der Angel, der eine ganze Generation an Skatern und auch Fotografen mit seinen Bildern geprägt hat.

Die Designs und Layouts wurden aufwendiger, die Inhalte immer größer, kurzum der Prozess professioneller. Doch schon damals, zur "unprofessionellen" Zeit, vermochte die Monster den Funken der Begeisterung auf ihre jungen Leser zu übertragen. Leser, die heute vielleicht selbst die Seiten von Magazinen und Internetseiten zieren.

Mit dem Monster Skateboard Magazine wird nun das zweitälteste Skate-Mag der Welt eingestellt. Ein Mag das Generationen von jungen Skateboardern maßgeblich beeinflusst hat. Damals entstanden aus dem Wunsch die deutsche Szene zu repräsentieren und dieser eine angemessene Kommunikations-Plattform zu bieten. Bis heute hat die MSM genau das getan und uns immer wieder freudig zum Briefkasten oder Zeitungsstand gehen lassen.

Aber eigentlich soll dies kein Nachruf sein, sondern ein Dankeschön. Danke für das prägendste Skateboardmagazin Deutschlands und unzählige Lesestunden in der Bahn, dem Bus oder auf dem Pott.