Im Rahmen der weltweit größten Computerspiele-Messe fand auch 2019 wieder ein COS Cup auf dem Gelände der KölnMesse statt. Es war der vorletzte Tour-Stopp zur Qualifikation für die deutsche Meisterschaft im Skateboarding am ersten Dezemberwochenende in Rust, was für so manchen Starter sicher nicht uninteressant war. Bedenkt man, dass schon zuvor qualifizierte Fahrer nicht mehr relevant für die Qualifikationswertung sind, war es selten so einfach, ein Ticket für DEN Jahresevent in Europas größtem Freizeitpark zu lösen. So sah das Starterfeld auch ein paar zuvor unbekannte Fahrer, sogar aus den USA, was den Wettbewerb besonders spannend machte. Das der COS Cup eine offene deutsche Meisterschaft ist, sollte hinlänglich bekannt sein. Allerdings zeigt sie sich 2019 nicht nur offen, sondern auch Inklusiv! Das ist in der heutigen Zeit nicht nur ein wichtiges Zeichen, sondern ist genau das, was Skateboarding ebenso verkörpert – jeder kann dazu gehören, wenn er denn will.
COS CUP 2019 | GamesCom Köln
Zu Gast bei Zockern, Elfen und Nerds
Doch abgesehen von dieser auf den ersten Blick etwas verallgemeinert wirkenden Aussage stellt sich die Frage, worum es beim Thema Inklusion eigentlich genau geht und was es für einen persönlich bedeutet. Gehört hat den Begriff sicher jeder schonmal, aber was genau verbirgt sich dahinter? Quasi nahtlos an unsere „Support Diversity“ Kampagne anschließend, verkörpert der Begriff dass jeder Mensch „dazu gehört“, also ein Mensch wie jeder andere auch ist. Dabei spielt weder Hautfarbe, Sprache, sexuelle Orientierung und, ganz speziell zu diesem Begriff, eine Behinderung keine Rolle.
Rolle(n) sind hier übrigens schon das Stichwort. Ganz besonders Skateboarding ist mit seiner offenen Community ein Musterbeispiel für eine sportliche Betätigung, die auch für Menschen mit Behinderung einen festen Platz bietet. Italo Romano, Felipe Nunes und der blinde Dan Mancina sind beste Beispiele dafür, dass einen ein körperlicher Nachteil nicht unbedingt dazu verdammt, nicht Skaten zu können. Und wer schonmal so etwas wie die „Nitro Circus“ Tour gesehen hat, wird wissen: Auch Rollstuhlfahrer haben 4 Rollen.
Was mit einer „Ein-Mann“ Demo schon bei COS Cup in Mönchengladbach seinen Anfang genommen hatte, hat sich wenige Wochen später schon fast zu einem festen Bestandteil beim COS etabliert. Besonders vor dem „konsolen-affinen“ Publikum einer GamesCom war es sehr erfrischend anzusehen, wie die 6 Jungs mit IHREN Sportgeräten den Skate-Parcours nutzten. Auch wenn sicher dem ein oder anderen zwischendurch bei einem Slam der Fahrer der Atem stockte, gab es tosenden Applaus nach den jeweils viertelstündigen Shows. Eine sehr sinnvolle und erfrischende Abwechslung, sowohl für die Skateboarder, als auch die Zuschauer.
Wie eingangs schon erwähnt, sah man in Köln auch ein paar neue Gesichter auf dem Parcours. Der US-Amerikaner Brandon Buchko brachte ein wenig internationales Flair und lange Fs Crooks Pop-Over mit über den Teich. Die Nürnberger Nachwuchs-Crew um Nehemia Tesfai sicherte sich genau wie Brandon ein paar Startplätze für Rust und am Ende gewann Alex Mizurov. Doch halt, es gab eine weitere Neuerung: Mangels Anlauf entschied man sich, den Barrel-Jump nicht als „Weitsprung“ auszutragen, sondern als „Tricks über die aufgestellten Tonnen machen“. Hier teilten sich dann Flo Westers, Alex Mizurov und Kevin Heße die 500 Takken und so hatten am Abend alle ein paar Scheinchen mehr in der Tasche. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner, wir sehen uns zum letzten Qualifikationsstopp vom 20.-22.09.2019 in Leipzig.