DIY Riot 2023 | Vans X TITUS präsentieren "The Final Chapter?!?"
Weg mit dem alten Bowl, Platz für einen Neuen!
Fotos & Text: T. Gentsch
Baubeginn 2011, Fertigstellung 2013, Abriss 2023 – so kann man kurz und knapp die Geschichte des „DIY Parkplatz-Bowls“ am Skaters-Palace in Münster beschreiben. Damals als das erste große DIY Projekt der Stadt geschaffen, ist der Schotterparkplatz ohne einen Bowl in seiner Ecke kaum vorstellbar. Jedes Jahr ein Contest, der DIY Riot, jedes Jahr mehr und mehr Fahrer, ein über die Jahre ausgeweitetes Programm mit Barrel-Jump und diversen „Side-Actions“ machten den „Kick-Off Event“ des Vainstream Festivals zu einem europaweit beachteten Contest. Dennoch, nach zehn Jahren nagt auch am härtesten Beton die Zeit und so sollte es 2023 so weit sein, Platz für etwas Neues zu schaffen – natürlich nicht, ohne einen gebührenden Abschuss dieser Ära. Also, noch ein letztes Mal DIY Riot auf altem „Turf“, wieder größer und wieder besser als im Vorjahr und mit einem glamourösen Finale wie es besser nicht hätte sein können!
Es war der erste und vielleicht härteste Gewittersturm, der Deutschland 2023 bis dato heimgesucht hatte. Shorts, alte Schuhe und eine Snowboardjacke war die Kleidung der Wahl, um die ersten 3 Protagonisten des diesjährigen DIY Riots am Münsteraner Hauptbahnhof Freitags um 2 Uhr morgens abzuholen. In einem Zug aus Kopenhagen befanden sich Dannie Carlson, Sören Noe und Takeshi Kagawa, die sich für den DIY Riot und den daruf folgenden Vainstream Riot eine zehnstündige Zugfahrt angetan hatten.
Eben noch den Best Trick auf dem CPH Open gewonnen, jetzt im beschaulichen Münster! Mad respect an die Jungs, und meiner Einer war schon ein bisschen stolz, derart hochkarätige Fahrer für den Event begeistert zu haben. Diese Wahrnehmung potenzierte sich am nächsten Tag (oder besser Tagesanbruch) in personeller Form von Lenni Janssen, Deo Katunga, Tim Zom, Jeroen Bruggeman und einigen weiteren Granaten aus dem „trannie-affienen Umfeld“ – very nice!
So trudelten sie also einer nach dem anderen ein und da sich die Unterkunft in direkter Nähe zu unserer Crib befindet, wurde diese zu so Etwas wie dem „Dreh- und Angelpunkt“ in den folgenden 48 Stunden – kann ich gut mit leben! Der Riot startete wie immer als „Kick-Off Event“ für das Vainstream Festival am darauffolgenden Tag und dementsprechend viel Publikum war bei unserer Ankunft am Parkplatz Bowl zugegen.
Das Contest Prozedere war ähnlich wie in den letzten Jahren angelegt. Erstmal ein bisschen „Cash for tricks“, dann sind auch alle warmgefahren. Darauf folgte die erste „Special Challenge“ mit einer „45 Jahre TITUS Hexagon Box“, die auf die Lip des Shallow Ends montiert wurde. Die Bilder zeigen ziemlich gut, was an selbiger abging, sprich, viele gute Tricks. Aaaaber, DAS Sahnehäubchen knallte wie aus dem Nichts Lenni Janssen mit einem Kickflip Bs Tailslide raus! Ich wage zu behaupten, dass er den Trick gar nicht sliden wollte, aber die geneigte Kante der Box „zwang“ ihn zu einem kleinen aber feinen Rutscher und bescherten Lenni den mehr als verdienten Sieg an diesem Obstacle! Mann, war der "butters"!!!
Weiter ging es mit dem altbekannten Barrel-Jump, der wie in jedem Jahr „a crowds favourite“ ist – ist ja auch für Jedermann sehr einfach zu verstehen. Einzig die eigentlich zum Wohlbefinden anwesenden Rettungskräfte kamen wohl nur bedingt auf die damit verbundenen Slams klar und umschwärmten Chris Hoeve nach zwei aufgerissenen Handflächen, als hätte er sich beide Unterarme gebrochen. Die 6 (!) Sanitäter, die sich um ihn meinten kümmern zu müssen fuhren ganzes Gerät auf, inklusive rollender Trage (und das bei Handgelenken) und Chris musste sich vehement wehren, damit sie ihn nicht mit ins Krankenhaus nahmen. Nächstes Jahr muss es auf jeden Fall ein Briefing für die heilenden Kräfte geben, Skateboarding ist nun mal kein Fussball! Am Ende sprangen Deo, Antoni und Chris 10 Fässer, wobei allerdings Deo das 11. Eigentlich schon geschafft hatte – aber dann leider doch wegrutschte. Dennoch, auch 10 Fässer waren krass und die Jungs teilten sich den Titel brüderlich!
Das Deathrace gewann Jason Lijnzaat mit unfassbaren 8.06 Sekunden, eine Zeit, an die Andere nicht mal ansatzweise herankamen; der junge Mann weiss einfach die Kurven zu nehmen. Tja, und dann stand schon der finale Event an, die „Grave-Digger Challenge“! Da es, wie eingangs erwähnt, ja der letzte DIY Riot in DIESEM Bowl sein sollte, musste selbstverständlich auch im Rahmen des Events ein entsprechendes Zeichen gesetzt werden. Was lag da näher, als einen Bagger zu besorgen, der den Bowl im Rahmen des Contests auch einreißt!? Nichts, richtig! Also hieß es erstmal die Schaufel aud dem Spine-Kicker zu fahren und danach eine Channel einzureißen und diesen ebenso zu überfliegen. Was soll ich sagen, es hat genau so wie geplant funktioniert, auch wenn ich mich im Nachhinein wundere, dass niemand einen Bs Tailslide an der Schaufel gemacht hat! Tim Zom´s Fs Nosegrind Pop-Out war dennoch nicht minder krass!
Tja, und dann war das Spektakel auch schon wieder vorbei. Größtmöglicher Dank gilt allen Fahrern, die zum Teil echt wahnsinnig weite Anfahrten auf sich genommen haben, dem Publikum, dem Skaters-Palace, Steffi Wolters von VANS sowie natürlich auch allen anderen Beteiligten von TITUS hinter den Kulissen! Und natürlich Stefan, dem Baggerfahrer, der aus Nottuln, der das Biest wahrhaft meisterlich manövriert hat! Weiter geht’s im nächsten Jahr in einem neuen Bowl, wobei, nein, erstmal am folgenden Samstag auf dem Vainstream Festival – man schaue auf den folgenden Artikel!