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Erstellt von T. Gentsch | News

Ostdeutsche Skateboard Meisterschaft 2023 | COS Cup Dresden


Skate & Destroy in Dresden!

Text & Fotos: T. Gentsch

Nachdem die Ostdeutschen Meisterschaften in den letzten Jahren stets in Leipzig ausgetragen worden waren, hieß es 2023 erstmalig wieder „ab nach Dresden zur Lingneralle“! Dort hatte sich der COS immer besonders heimisch gefühlt, so etwa zwischen den Jahren 2005 und 2015, und so kam die Idee auf, den Event dort wieder einmal stattfinden zu lassen. Nebst der damals mehr als praktischen Unterkunft direkt neben dem Park und dem aus glücklichen Fügungen stets gutem Wetter war es seinerzeit auch die Herzlichkeit der Locals, die Fahrer aus ganz Deutschland in die sächsische Metropole lockte. Sollte all dies zum dritten Stopp der deutschen Meisterschaft im Skateboarding 2023 erneut so sein? Die Spannung war auf jeden Fall groß als es am Freitag, den 31.8. durch Dauerregen und unzählige Staus einmal komplett von West nach Ost durch Deutschland ging.

9 Stunden Fahrt waren unterm Strich dann fast schon OK, aber wer würde eine solche Tortur noch auf sich nehmen? Wie gefühlt an jedem Wochenende 2023 gab es auch an diesem Datum noch mehrere andere Contests in Deutschland und so schienen die meisten üblichen Starter den langen Weg doch eher zu scheuen. Mad Respect an Auswertungs-Mastermind David Suhari, der von Mönchengladbach aus zusammen mit Maurice Bröxges nun wirklich einmal quer durch die Republik gereist ist!

Freitagabend kam nebst der eher dürftigen Wettervorhersage für Samstag auch das Thema „Starterfeld“ auf und man beschloss, unter Berücksichtigung beider Faktoren, den Contest erneut eintägig auszutragen. So ergab sich die Möglichkeit, Fahrer des Vans Shop Riots, der wiederum eintägig in Berlin eben am Samtag stattfand, hinzuzuziehen und außerdem auf der sicheren Seite bezüglich des Wetters zu stehen. Somit wurde bisher jeder COS Cup des Jahres 2023 an nur einem Tag ausgerichtet, was sowohl für die Fahrer, als auch für die Orga und Judges jedes Mal wieder eine Herausforderung war; die natürlich wie immer professionell gemeistert wurde.

So ging es also Sonntag erst los und was das auf dem Papier eher maue Starterfeld anging, sah das Ganze live weitaus interessanter aus. Hervorzuheben bleibt OG Dresden Local Didi Kränsel, eine der etabliertesten Fahrerinnen des COS Cups und nach wie vor eine der besten Street-Skaterinnen Deutschlands. Didi ist halt „real“, in allen Belangen und nach vielen Jahren Contest Abstinenz war es eine Augenweide, ihrem Skateboarding bei sichersten Fs Boardslides und diversen Flip-Variationen in ihrem Local-Park zuzusehen.

Apropos Local-Park, an alle Dresdner Behörden und Menschen, die ihrer echt wunderschönen Stadt auch einen adäquaten Skatepark bieten wollen: Reißt das Ding ab und baut dort ein neues Eldorado aus Ortbeton! Wie bei nahezu allen „Concrete-Rudoph Parks“ aus den frühen 2000ern haben sich 20 Jahre später die schweren Betonelemente in ihre Fundamenten abgesenkt, sodass an diversen Stellen Kanten und Fugen entstanden sind, die man ansonsten nur auf der Straße verflucht – in einem Skatepark haben solche „Hindernisse“ so rein gar nichts zu suchen.

Ebensowenig hat in einem Skatepark sowas wie „Hatespeech“ zu suchen. Nicht dass ich persönlich davon etwas in direkter Form mitbekommen hätte, aber auf unser aller beliebten Social-Media Plattform artete das Ganze dann doch ziemlich aus. Dass eine „gewisse Crew“ aus Dresden auf einmal „die Wessies“ hatete, „Steine in den Weg“ wurf und obendrei im Nachhinein noch Fahrer persönlich und aufs Übelste beleidigte, schien und scheint mir eher ein Novum zu sein. In all den Jahren, in denen ich auf Contests und anderen Skate-Aktivitäten im östlichen Teil unserer Republik unterwegs war, war mir sowas bisher noch nie zu Ohren gekommen. Dass unsere alte Unterkunft neben dem Park möglicherweise eine Flüchtlingsunterkunft werden wird, ist weder die „Schuld vom COS“ (wie es sich in einem Post las), noch in irgendeiner Weise etwas Negatives – im Gegenteil! Eine geile Spendenaktion von Completes und man hat am Ende eine neue Generation multinationaler Skateboarder in Dresden geschaffen!

So oder so, es gibt ein paar wenige aber dennoch bemerkenswerte Erkenntnisse aus dem COS Cup in Dresden:
1. Aus Gesprächen im Vorfeld mit „meinen“ OG´s Tom Kleinschmidt und Didi Kränsel wurde deutlich, dass Dresden eine dieser Städte ist, wo jeder sein eigenes Süppchen kocht. Hier bleibt der Appell an alle Skater „erreicht etwas zusammen“!
2. Manche „Punk-Skater“ scheinbar nicht mir der wahren „Punk-Attitüde“ vertraut, die vor allem erstmal die Gleichheit und Freundschaft aller beinhaltet! Das beinhaltet auch den Respekt gegenüber Skateboardern, die vielleicht nicht so Punk sind und so viel saufen wie sie selber!
3. Dresden hat verdammt viele gute Skateboarder, in jungem Alter, die vielleicht einfach nur einen neuen Park brauchen, um der Tristess des Parks in der Lingnerallee zu entfliehen – dann klappt es sicher auch prächtig mit dem Nachwuchs, auch welcher Ecke der Welt auch immer!

HABT EUCH LIEB!!!