Deutsche Skateboard Meisterschaft 2023 | COS Ibbenbüren

Also, am Freitag, den 15.09.2023 gab es die letzte Möglichkeit, sich für zuvor beschriebenes Finale zu qualifizieren und zudem nochmal Kohle und einen Titel abzuräumen – eben den des Westdeutschen Meisters/in! Wie schreibt man sowas heute eigentlich smart? Gibt’s ne Meisterin oder ist es eine Flinterin? Gibt es den Begriff Flinterin? Who fucking cares! Es wurde geskatet und für alle die sich nicht unbedingt noch qualifizieren mussten aber dennoch nach dem Podest schielten doppeltes Startgeld. Fair enough, schießlich gab es analog dazu eben auch eine doppelte Chance etwas Kohle zu gewinnen.

Der freitägliche Event startete erst um 16 Uhr und sollte am selben Abend über die Bühne sein. So kurz dies geschrieben ist, so schnell war es auch zu Ende. Jeder Fahrer hatte nur  zwei Mal 45 Sekunden, der bessere Run zählt, Ergebnis da, bums aus fertig! Deniel Cramer gewann seinen ersten COS Cup und ist somit neuer amtierender Westdeutscher Meister. War echt unspektakulär, also der „Ein-Tages-Event“ an sich. Deniels Run hingegen war „Top of the Crop“, und dass die späten Runs bei Flutlicht ausgetragen wurden unterstrich die Güte dieses Skateparks in der Weltmetropole Ibbenbüren. Ebenso rippte sich Henry Alberts bei den B-Grüpplern (der kann aber eigentlich auch A fahren) auf den Ersten, für den Rest schaut euch die Bilder an – ich mag so ein Platzierungs-Runtergeratter einfach nicht und glaube auch kaum, dass dies jemand lesen mag. „Aus, Tschüss, am Samstag geht’s dann so richtig los!“!

Nachdem am Freitag also mit der Westdeutsche Meisterschaft die letzte Möglichkeit zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft im Skateboarding 2023 vorüber war, hieß es an den darauffolgenden zwei Tagen „jetzt wird´s ernst“! Via Hamburg, Augsburg, Dresden und eben Ibbenbüren hatten sich im Laufe des Sommers zahlreiche Starter in insgesamt fünf Gruppen für das Finale qualifizieren können. Mit spätsommerlicher Wärme und einem nahezu perfekten Skatepark am Ibbenbürener Aasee wurden insgesamt über 50 Starter für ihre zuvorigen Mühen entlohnt. Sellt sich die Frage, wer wohl am Ende den Titel einheimsen würde...?

Die neue Generation:
Skateboarding hat schon immer von dieser wundervollen Symbiose von Fahrern aus allen nur erdenklichen Alters- und Geschlechtsklassen gelebt – heutzutage mehr denn je! 2023 ist mir persönlich besonders die Brüderlichkeit so mancher Fahrer ans Herz gewachsen, ebenso wie die komplette Unvoreingenommenheit gegenüber den weiblichen Startern. Beleuchten wir letzeres, so muss ich doch sagen, dass es da für mich selber niemals irgend eine Art von Unterscheidung gab – Skater(in) ist Skater(in), ENDE! Das wird beim COS gelebt und dies nicht nur in der Anerkennung, sondern mittlerweile auch im Portmonaie auf dem Siegertreppchen. Sehr gut, sowas! Ganz große Klasse und für mich persönlich mit das Schönste sind die ganzen Brüder. Also, sowohl die „Homies for life“ Brüder, als auch die Echten. Caspar und Johan Schneider und Jan und Leo Rehring sind da die "posterchild" Beispiele, und mir geht das Herz auf, wenn der große Johan (14 Jahre) dem kleinen Caspar (10 Jahre) süss auf den Helm klopft, ihm Ratschläge gibt und eben „der große Bruder ist“ – mit selber nur 14 Jahren Alter, wohlgemerkt!

Die etablierte Genaration:

Mizurov, Radtke, Westers, all diese Namen kennt derjenige, der nicht erst seit gestern die COS Cup Serie verfolgt, wahrscheinlich in- und auswendig. Mit Mizze habe ich wohlmöglich schon jeden möglichen Trick an jedem je dagewesenen Obstacale eines COS Cups geschossen und dennoch macht es immer wieder Spaß mit Alex, alleine deswegen. Die Tatsache, dass er mittlerweile in Dubai wohnt und dennoch in seinem „german-stint“ die Zeit findet, auf einen COS Cup nach Ibbenbüren zu reisen, spricht für seine ehrliche Dedication zur Serie und den teilnehmenden Homies. Dennoch, abgesehen von den zuvor beschriebenen Kids hat sich in den letzten 5 Jahren eine Gruppe von Fahrern etabliert, die in diesem Jahr sehr laut auf sich aufmerksam machten. Und das ist toll zu sehen. War ein Dominic Wenzel, ein Tim Otto oder ein Deniel Cramer vor ein paar Jahren noch der Jan Rehring oder der Johan Schneider, beherrschen sie heute das Wettbewerbsgeschehen. Da macht auch ein Mizze irgendwann nichts mehr. So kann man ein „passing the torch“ beobachten, was nicht nur der natürliche Gang der Dinge ist, sondern auch unterstreicht, wie sehr Skateboarding in Deutschland lebt und gedeiht!

Die alte Generation:

Ja, ich mache das Ganze schon etwas länger. Allerdings bin ich da nicht der einzige. Schauen wir zunächst einmal auf die Fahrer der Ü-35 Gruppe. Die haben es alles andere als nötig, ein Wochenende „unter schwierigenn Umständen zu pennen“ und dann auch noch Contestruns zu fahren – geschweige denn 500 km plus um überhaupt erst an den Ort des Geschehens zu gelangen. Deshalb Mad-Props an Danny Darkslide, Ronald Moe Rahnfeld, Nader, Nick Wauer und alle anderen, die sich diese Tortur gönnen – ich glaube zu wissen, dass es euch ECHT Spaß macht! Geil, danke!