Das Cruisen mit einem Reissue Deck aus dem Titus Wiesbaden kann man getrost als Rollvergnügen in der Zwischenwelt bezeichnen. Sie sind aufgrund der Breite so schwer wie ein Cruiser-Board, und damit für technisch hoch anspruchsvolle Tricks auf der Straße eher ungeeignet. Die Breite des Bretts sorgt im Gegenzug aber für einen sehr sicheren Stand. Reine Cruiserboards sind dafür wiederum eher ungeeignet auch nur einen einfachen Olli über einen Randstein zu machen. Geübte Skater kriegen das zwar trotzdem hin, aber die Form von Cruiserboards ist für entspanntes Rollen gedacht, nicht für Tricks. Mit einem der Reissue Decks, die im Shape alle über ein ausgeprägtes Tail verfügen, schaffst du einen simplen Olli dagegen lässig, wenn auch nicht so hoch, wie mit den Standard-Skateboards, die heute für Streetskating am Start sind. Es war also eine ausgesprochen gute Idee, die alten Decks in der Originalform wieder herauszubringen, da sie die Möglichkeiten des Skateboardings erweitern - zu einem Cruiserboard mit dem auch der ein oder andere Street Trick möglich ist.

Nehmen wir mal das Santa-Cruz Roskopp Face Reissue im Titus Wiesbaden zur Hand oder auch das Powell-Peralta Gee Gah Rodriguez Skull & Sword im Titus Wiesbaden. Beide Decks sind vor allem auch wegen ihrer Grafiken absolute Klassiker. Die Santa-Cruz-Legende, Rob Roskopp, war ein Allrounder. Er kam vom Poolskaten, beackerte aber Vert, Straße und Downhill gleichermaßen. Was Gabriel Rodriguez aus dem Powell-Peralta Team mit einem Oldschool-Deck an Tricks auf die Straßen zauberte, verschlägt einem heute noch manchmal fast die Sprache. Zieh' dir einfach mal ein paar Videos im Netz von diesem Skater rein. Dann weißt du, was ich meine. Beide Reissue Decks im Titus Wiesbaden jedenfalls, sowohl das Santa-Cruz Roskopp Face Reissue als auch das Powell-Peralta Gee Gah Rodriguez Skull & Sword, sind für mich die perfekten Beispiele für die ikonischen Designs der damalig Zeit, die mit dem typisch grimmigen Comic-Style, die jugendliche Rebellion in Verbindung mit einem harten Sport verkörperte.  Kein Erwachsener, eingebunden in eine spießige Vereinskultur, konnte einen von der Seitenlinie anschreien, wie man einen Ball zu kicken hatte. Nix da! Skateboarding war Widerstand, Sex & Rock'n'Roll! Und das ist es heute immer noch. Auch wenn es in Deutschland heute Skateboard-Vereine gibt, und die Rebellen von einst selbst gealterte Väter - Spießer dieser Art, dürften sie kaum sein. Einmal Skater, immer Skater! Auch dafür stehen die Reissue Decks im Titus Wiesbaden.

Das Powell-Peralta Per Welinder Nordic Skull Reissue Deck im Titus Wiesbaden ist eine Brett in 9.625" x 29.75". Beim Anblick der Grafik aus Runen, Helm und Totenkopf ist natürlich sofort klar, dass dieser legendäre Skateboarder aus dem Norden kommen muss. Der Schwede Per Welinder war aber kein Mann der Lüfte sondern eine Freestyle-Skateboarder. Entsprechend flach ist das Concave des Decks. Der Nordmann hob das Freeskaten damals auf ein neues Level, mit Tricks, die das Streetskaten von heute maßgeblich mit beeinflussten. Man gebe sich nochmal genüsslich seinen Part im Powell-Paralta Video "Ban This". Das Powell-Peralta Nicky Guerrero Mask Reissue Deck gibt es im Titus Wiesbaden aktuell noch in den Farben purple und blue. Die Grafik ist eine Hommage an seine lateinamerikanischen Wurzeln. Mit seinem hohen Concave ist genau das möglich, was ich oben bereits beschrieben habe: ein brauchbarer Olli. Zu Nicky Guerrero muss ich sonst eigentlich nichts mehr sagen, oder? Vielleicht das: Nicky Guerrero kommt aus Dänemark und ist nicht verwandt mit Tommy Guerrero aus den USA. Beide Skateboarder fuhren aber für Powell-Peralta und waren Mitglied der legendären Bones Brigade. Beide waren und sind Allround-Skateboarder, die jeden Spot skateten, egal wo und egal wann - und beide landeten auf dem Treppchen, Nicky 1985-1987, Tommy 1988, beim unvergessenen Münster Monster Mastership, der offiziellen Weltmeisterschaft im Skateboarding, die einst von Titus Dittmann ins Leben gerufen wurde. An dieser Stelle: Lieber Titus, und allen, die damals daran mitgewirkt haben: Danke, dass ich diesen Wettbewerb erleben durfte! Mehr Legende geht nicht.

Das Powell-Peralta Vallely Elephant Reissue Deck im Titus Wiesbaden ist eine ziemlich mächtige Planke in 10" x 30.25". Der Pro Skater Mike Vallely, der mit dem Public Domain Video 1988 weltweit bekannt wurde, ist bis heute noch aktiver Skater und ist ein gutes Beispiel dafür, dass es zwischen Skateboarding und Aktivismus eine durchaus enge Verbindung gibt. "Skate and Destroy" steht eben nicht für blinde Zerstörungswut, sondern ist ein Slogan des sinnvollen Widerstands. Zerstört werden soll rückständiges Denken, mit dem die Fehler der Vergangenheit permanent gerechtfertigt werden anstatt mitzuhelfen, sie zu beseitigen, zu reparieren und sie nicht zu wiederholen! Mike Vallely ist Veganer und engagiert sich seit langer Zeit für den Tierschutz und Tierrechte.

Neben den großen Brands Powell-Peralta und Santa-Cruz, die seit Jahren schon ihre Reissues in die Skateshops zurück gebracht haben, wie zum Beispiel das Powell-Peralta OG McGill Skull & Snake Reissue Deck und das Powell-Peralta Caballero-Street Reissue Deck, haben aber auch kleinere Companies ihre Schatztruhen wieder geöffnet. So gibt es den Vallely Elephant gleich ein weiteres mal auf dem New-Deal Vallely Mammoth Screenprint Reissue Deck zu bestaunen. New-Deal ist seit 1990 am Start und hat entsprechende Bretter in seiner heiligen Kammer ruhen. Das New-Deal Templedton Bullman Screensprint Deck gehört sicher auch dazu. Man sieht dort aber bereits den Entwicklungssprung der 90er-Jahre-Decks mit einer ausgeprägteren Nose.

Dogtown, das Original aus Kalifornien wurde Anfang der 1970er Jahre gegründet. Da presste und bemalte man die Decks noch selbst. 2014 hauchten Jim Muir und Mike Muir ihrem alten Brand wieder Leben ein und bestückt uns im Titus Wiesbaden seitdem auch mit Dogtown Reissue Decks aus der Skateboardgeschichte, wie dem Dogtown Horror Script Tim Jackson Reissue, dem Dogtown Bryce Kanights Flower Guy Reissue Deck oder dem Dogtown JJ Rogers God of Death Reissue Deck.

Einen spannenden Weg geht das Brand Welcome, das es erst seit 2009 gibt. Welcome wollte einfach neue Shapes entwickeln, die Funktionalität und Fun am Style in sich vereinen. Das ist gelungen. Man kann bei Welcome also eigentlich nicht von "Reissus" sprechen. Die Formen dürften aber auch Reissue-Liebhabern ins Auge fallen. Ich beziehe mich hier also nicht auf die Wiederauflage eines konkreten Decks aus alten Zeiten sondern auf die Inspiration der Oldschool Shapes. Deshalb sollen auch Welcome Decks im Titus Wiesbaden an dieser Stelle erwähnt sein. Checke das Welcome Chris Miller Animal Kingdom Gaia Deck, das Welcome Zombie Love Boline Deck und das Welcome Nora Vasconcellos Soil Wicked Queen Deck in deinem Titus Wiesbaden Skateshop.

Ob du ein/e Oldschool Skater*in bist, der/die gerne wieder zu den alten Planken greifen möchte, ein/e junge/r Skateboarder*in, der/die ihre/seine Möglichkeiten erweitern will oder einfach ein/e Sammler*in, für den/die die alten Designs schlicht Kunst sind - ihr werdet in den Reissue Decks im Titus Wiesbaden finden, was ihr sucht! Spätestens dann, wenn ihr gemeinsam verabredet zum Cruisen mit Reissue Decks im Titus Wiesbaden! Ich plädiere an dieser Stelle beispielhaft für die Einführung einer reinen Neutrum-Sprache statt Gendern zu müssen. Bitte! Hände hoch, wer das auch so sieht.